- Gebäude der ehemaligen Hochschule für Gestaltung HfG, Am Hochsträß, Ulm -
Architektur Fotografie Roman Gruber
- Roman Gruber Nonconform Architectural Photography -
"Das Reale ist nur eine Identität des Allgemeinen und Besonderen."
(Georg Friedrich Wilhelm Hegel)
Die Anmutung von Strenge und Askese eines Zen-Klosters
- Weniger ist mehr, Reduktion erfordert eine Konzentration auf das Wesentliche -
Die Hochschule für Gestaltung (HfG), wurde 1955 eingeweiht, auch bekannt als "Ulmer Schule", war sie die renommierteste Designschule der Nachkriegszeit und ein würdiger und zeitgemäßer Nachfolger des berühmten Bauhauses in Dessau, sie existierte von 1953 bis 1968. Das HfG - Gebäude befindet sich auf dem oberen Kuhberg und beherbergt heute u.a. das HfG-Archiv der Stadt Ulm.
Der Entwurf und die Gestaltung des HfG - Gebäude Ensembles, knüpfen mit ihrer „Konkreten Architektur“ an die Tradition des Bauhauses an, was nicht zuletzt am Einfluss von Walter Gropius lag, der von den Gründern konsultiert wurde und 1955 die Festrede zur Eröffnung der Hochschule hielt. Architekt war mit dem Schweizer Max Bill ein ehemaliger Bauhaus-Schüler. Seit 1979 ist die Gesamtanlage als ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung ausgewiesen.
Im Nachkriegsdeutschland etablierte sich die Hochschule für Gestaltung (HfG) als führendes Zentrum einer neuen Gestaltungs-Avantgarde und entwickelte sich zum weltweiten Vorreiter einer modernen und visionären Designauffassung. Schon damals war sie Wegbereiterin der heute hochaktuellen Designphilosophie der nachhaltigen Verantwortung (Corporate Social Responsibility). Ein Hauptanliegen bestand darin, Produkte zu kreieren, die durch schlichte Gestaltung, hochwertige Komponenten und Materialien sowie ihre einfache, funktionale und ästhetisch ansprechende Natur, zeitlos und langlebig waren. Dies stand im klaren Kontrast zur Wegwerfmentalität der damaligen Konsumgesellschaft, die durch exponentielles Wachstum in der sogenannten Wirtschaftswunder-Ära gekennzeichnet war.
Das Studium an der HfG erstreckte sich über vier Jahre und bot Abschlüsse in verschiedenen Bereichen wie Produktgestaltung, Visueller Kommunikation, Bauwesen, Information, Fotografie und Film an. Der Unterricht vereinte praktische Entwurfsarbeit mit theoretischen Fächern und trug maßgeblich zur Definition des Berufsbildes des Designers bei. Das pädagogische Konzept der HfG wurde kontinuierlich weiterentwickelt und dient auch heute noch als relevantes Modell für die Designausbildung.
Unter den einflussreichen Lehrern der HfG befanden sich Max Bill, ein Schweizer Architekt, Künstler und Designer, der die Schule mitbegründete und als ihr erster Rektor diente. Otl Aicher, ein bekannter Grafikdesigner, war ebenfalls an der HfG tätig und prägte maßgeblich das visuelle Erscheinungsbild der Olympischen Spiele in München 1972. Hans Gugelot, ein Industriedesigner, trug zur Entwicklung des funktionalen und ästhetischen Designs bei. Die HfG war eng mit dem Erfolg des Braun Designs verbunden, einer bahnbrechenden Serie von Produkten für die Firma Braun aus Frankfurt am Main. Unter der Leitung von Dieter Rams, einem ehemaligen Studenten der HfG, setzte das Braun Design neue Maßstäbe für minimalistisches, funktionales Design, das bis heute als wegweisend gilt.
Impression of the strictness and asceticism of a Zen-monastery
- Less is more, reduction requires concentration on the essentials -
The Hochschule für Gestaltung (HfG), also known as the "Ulmer Schule," was inaugurated in 1955, serving as the most renowned design school of the post-war era and a worthy successor to the famous Bauhaus in Dessau. Designed by Swiss architect Max Bill, a former Bauhaus student, the HfG building complex, located on the upper Kuhberg, embodies "Concrete Architecture," echoing the Bauhaus tradition. The school, active from 1953 to 1968, offered a four-year program focusing on disciplines such as product design, visual communication, architecture, information, photography, and film.
The HfG was pivotal in shaping avantgarde design in postwar Germany and globally. Influential figures like Max Bill, Otl Aicher, and Hans Gugelot, were associated with the school, contributing significantly to its legacy. Notably, the HfG played a crucial role in the success of Braun Design, led by former student Dieter Rams, which set new standards for minimalist and functional design. The pedagogical approach of the HfG continues to inspire modern design education.